Aus der Not eine Tugend machen Erleidet eine Patientin oder ein Patient bei der Behandlung einen medizinischen Notfall, geht es oft um Sekunden und um die richtigen Informationen. Auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) kann ein Notfalldatensatz gespeichert werden, der im Zweifelsfall Leben retten kann. Passieren kann es überall, auch in der physiotherapeutischen Praxis: Ein Patient kollabiert, ist nicht mehr ansprechbar, der Notarzt wird gerufen und braucht Informationen zum Betroffenen. Sind Allergien bekannt? Manche Medikamente können den sogenannten anaphylaktischen Schock auslösen, und bevor die Notärzte etwas verabreichen, wäre es gut, zu wissen, ob die Medikation vertragen wird. Oder trägt der oder die Patient:in möglicherweise Implantate? Vielleicht einen Herzschrittmacher und die Bewusstlosigkeit wird von einem Defekt an diesem lebenswichtigen Gerät verursacht? Solche und andere Informationen – wie Kontaktdaten von behandelnden Ärzt:innen, ein Notfallkontakt oder regelmäßig eingenommene Medikamente – sind bei der Diagnose hilfreich und sparen wertvolle Zeit. Als Notfalldatensatz können sie auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) gespeichert und ausgelesen werden. Natürlich nicht von jeder x-beliebigen Person, sondern nur von dazu Berechtigten. Und wer dazu berechtigt ist, das ist in der Telematikinfrastruktur (TI) hinterlegt. Tritt also ein Notfall ein, wird die eGK ans Lesegerät gehalten, in der Praxissoftware der Notfalldatensatz angefordert und dort zwischengespeichert. Dort kann der Notfalldatensatz auch aktualisiert und wieder auf der eGK gespeichert werden. Das System insgesamt wird Notfalldatenmanagement genannt, kurz NFDM. Auslesen des Notfalldatensatzes wird protokolliert Normalerweise sollten die Patient:innen dem zustimmen, im Notfall ist das aber auch ohne Zustimmung möglich. Zu diesen Notfällen zählt eine Versorgung durch Notarzt oder TEXT: MICHAEL HASENPUSCH Rettungsdienst vor Einlieferung in die Klinik, die ungeplante Notaufnahme ins Krankenhaus oder die ungeplante Patientenversorgung im ambulanten Versorgungssektor, also außerhalb der Krankenhäuser oder Kliniken. Der Grund für das Auslesen der Informationen, der Zeitpunkt des Zugriffs und die Person, die den Notfalldatensatz anfordert, werden auf der eGK protokolliert. Die Voraussetzung dafür, den Notfalldatensatz auszulesen, ist der Anschluss der Praxis an die TI, der für jede ihrer Anwendungen benötigt wird. Konkret vorhanden sein muss ein Konnektor, der über die NFDM-Funktionalität verfügt. Außerdem muss die Praxissoftware das Update für NFDM erhalten haben, und schließlich muss ein elektronischer Heilberufsausweis (eHBA) der zweiten Generation vorhanden sein. Die Ausgabe des eHBA an Physiotherapeut:innen und andere Berufsgruppen der Heilberufler:innen in ausgewählten Bundesländern hat vor einigen Monaten im Pilotbetrieb begonnen. Voraussichtlich im Herbst 2022 wird das dafür zuständige elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR) in Münster, Nordrhein-Westfalen, den regulären Betrieb aufnehmen. — INFORMIERT Aktuelles aus der Welt der Abrechnung von Heilmitteln Datensicherheit in der Cloud? Wie sicher sind meine Patientendaten? Diese Frage stellen sich viele ine der Praxisinhaber:innen, häufigsten fokalen Dystonien wenn sie über die Anschaffung ist die einer zervikale Praxissoftware Dystonie (ZD). nachdenken. Dabei Im Gesundheitswesen handelt werden es sich um sensible eine Fehlhaltung Daten gespeichert und ein Ausfall des des Kopfes, Systems bedingt kann durch das unwillkürliche Muskelspannungen der Hals- Tagesgeschäft in der Praxis beeinträchtigen. Cloudbasierte Praxissoftwarelösungen sind besser als ihr Ruf, vor allem in Bezug auf Datensicherheit. Was Sie darüber wissen soll- und Nackenmuskeln. Im weiteren Verlauf entstehen Schmerzen durch ten auf einen Blick: https://bit.ly/3KP9vOA die partielle oder permanente Anspannung der entsprechenden Muskulatur. Die – meisten Tipps und ZDs sind Tricks idio- Privatabrechnung Privatabrechnung pathisch leicht und gemacht: bestehen Optica-Expert:innen in der Regel geben Ihnen lebenslang. in einer unserer Veranstaltungen im Mittagspausenformat am 20. Oktober 2022 um 12:30 Uhr nützliche Tipps rund um die Privatabrechnung – ob zu den häufigsten Physiotherapie Absetzungsgründen, Einverständniserklärungen oder als Preisen. Ergänzung Melden Sie sich gleich an: https://bit.ly/3TOTnR9 Die Therapie der Wahl ist eine selektive periphere Denervierung der Erfolgreich auf Instagram? 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